Wir bieten ein einzigartiges taktiles Druckverfahren

Simulation einer Ölgemäldestruktur

Unser konkurrenzloses Druckverfahren ermöglicht es, Werke im vollen Farbraum in jeder taktilen Struktur zu erzeugen. Es eignet sich hervorragend zur Darstellung von Kunstwerken und für taktile Grafiken. Das fertige Exponat ist sehr hart und hat daher eine minimale Abnutzung durch Berührung, außerdem verfügt es über eine hohe bis mittlere Vandalismusbeständigkeit. Die Reproduktion ist sehr preiswert. Wir achten bei der Herstellung auf niedrigen Aufwand und niedrige Kosten bei Ersatz und Austausch, falls doch mal etwas Schaden genommen hat.

Simulation einer Ölgemäldestruktur
Simulation einer Ölgemäldestruktur
Simulation einer Holzstruktur
Simulation einer Holzstruktur

 


 

Wie sinnvoll sind Beschriftungen in Braille-Blindenschrift?

Coca Cola mit Punktschrift

Diese Frage hören wir häufig. Denn vor Jahren wurde in den USA spekuliert, dass kaum jemand heute noch Braille braucht oder lernt, da es Audiobooks und Sprachausgabe an Computern und Smartphones gibt. Auch wird oft angeführt, dass die meisten Blinden gar nicht des Braille-lesens und -schreibens mächtig sind.

Was daran ist wahr und was falsch? Hier schauen wir auf Fakten.

Nur scheinbar ist die Altersstruktur bei blinden Menschen gleich wie bei sehenden. Das stimmt aber so nicht. Da die Sehkraft bei fast jedem Menschen im Laufe des Lebens nachlässt und bei manchen sogar sehr stark, werden ältere Menschen oft als stark sehbehindert oder als blind eingestuft. Manche erblinden aufgrund eines Unfalls, einer Makuladegeneration oder einer Entzündung der Augen. Es gibt vielfältige Ursachen für eine Sehbehinderung. Die meisten treten im Laufe des Lebens auf und nicht bereits bei Geburt. Somit ist die Alterspyramide bei blinden Menschen auf den Kopf gestellt.

Was hat das mit der Literarisierung zu tun?

Während jedes blinde Kind zur Schule geht und dort Lesen und Schreiben mit Braille (Blindenschrift) lernt, trifft das für ältere Menschen natürlich nicht zu. Sie gehen nicht zur Schule, sondern machen im besten Falle Schulungen. Jeder kann Braille lernen, aber nicht jeder will.  Mancher hat im Alter nicht mehr die Kraft oder Motivation dazu. Das ist bedauerlich aber ein Fakt. Älteren Menschen fällt es nicht so leicht zu lernen und sie haben auch nicht die Sensibilität in den Fingern entwickelt um die Punkte zu auseinanderzuhalten. Sie müssen die Sensibilität erst erwerben. Das ist mit zunehmendem Alter schwieriger. Damit fallen die meisten Menschen, die über 50 Jahre alt sind und dann erst erblinden, aus dem Raster. Sie werden im Alter also zu Analphabeten. Hier helfen fühlbar erhabene große Schriften um Stichworte herauszuheben. Das nennt sich Profilschrift oder Pyramidenschrift. Sie zu lesen dauert allerdings extrem lang und ist keine Alternative zu Braille. Dennoch ist sie die einzige Form der lesbaren Schrift für diese Gruppe.

In den USA wurde ein Experiment mit fatalen Folgen durchgeführt, als man in den 90er Jahren glaubte, es genüge die Audioausgabe auf dem Computer. Braille wurde jahrelang nicht mehr unterrichtet. Eine ganze Generation blinder US-Amerikaner wurde damit um ihre Zukunft gebracht. Keiner dieser Menschen findet als Analphabet eine Arbeitsstelle auf dem regulären Arbeitsmarkt. Heute wird blinden Schülern wieder Lesen und schreiben an allen Schulen beigebracht. Die Kinder haben darauf einen Anspruch wie jedes sehende Kind auch.

Wer kann Braille? Wieviele sind das?

Alle von Geburt oder in den ersten 16 Lebensjahren erblindeten lernen natürlich Braille Lesen und Schreiben in der Schule. Danach ist das Punktschriftlernen zwar optional, aber fast alle, die unter 50 Jahren erblinden, lernen Braille-Punktschrift! Zusammen sind das etwa ein Drittel, also sehr grob geschätzt etwa 50.000 Menschen in Deutschland.

Lohnt sich Punktschrift dann also?

Definitiv und ohne Vorbehalt, Ja! Denn eine Welt ohne schriftliche Information, ohne Lesen und Schreiben führt zwangsläufig zu Analphabetismus und damit zu absoluter Chancenlosigkeit am Arbeitsmarkt und in der Weiterbildung und erschwert die Teilhabe am sozialen Leben ganz wesentlich. Punktschrift nicht anzubieten ist für die Gruppe der Blinden oft Informationslosigkeit und Abhängigkeit von zufällig anwesenden Sehenden. Beides ist menschenrechtlich und individuell untragbar.

Die Frage nach der absoluten Zahl an Nutzniessern wird oft gestellt, um in der Folge zu fragen, ob sich das finanziell rechtfertigen lässt. Mit dem gleichen Argument müsste man Aufzüge, Rolltreppen, Radwege, Straßen und Internet in entlegenere Gebiete und vieles mehr infrage stellen. Wobei manchen hiervon nicht alternativlos wäre – Punktschrift dagegen schon.

„Aber ich habe hier noch nie einen blinden Besucher gehabt“ ist natürlich die Folge des mangelnden oder mangelhaften Angebotes. Wozu sollte ein blinder Mensch in ein Museum gehen, wo es für ihn nichts gibt, ausser einem Übersichtsplan und einem Audioguide?

Wie tut man das Richtige?

Voraussetzung für die Chance auf Teilhabe ist, dass auch tatsächlich Informationen in Braille-Punktschrift angeboten sind. Überall und so viel wie möglich. Im Vergleich zur visuellen Kommunikation bleibt es ja dennoch ein Bruchteil.

Dieses Zeichen müssen wir setzen. Dieses Zeichen ist ein unverhandelbares Muss, wenn man von einer inklusiven Gesellschaft spricht. Eine Gesellschaft, in der wir auch leben wollen, wenn wir alt sind oder vorübergehende Beeinträchtigungen, dauerhafte Behinderungen selbst oder bei Angehörigen haben. Wir alle wollen weiter unseren Beitrag im Arbeitsleben und Familienleben leisten können und nicht ausgeschlossen sein.

Verstanden. Und wo sollte Braille eingesetzt werden?

Überall da, wo es die Unterscheidung von Produkten erleichtert oder erst ermöglicht. Da, wo die Autonomie eines blinden Menschen ermöglicht wird, indem er Informationen erhält oder Geräte bedienen kann, ohne gezwungen zu sein jemanden zu fragen (es steht ihm natürlich trotzdem frei). Da, wo die Bildung und Wissensvermittlung erst möglich wird. Da, wo Orientierung erleichtert wird.

Humboldt-Forum beauftragt inklusive Exponate für die Dauerausstellung "Berlin und die Welt"

Gemeinsam mit dem Stadtmuseum entwickelt die Kulturprojekte Berlin GmbH eine Ausstellung über Berlin und die Welt im Humboldt Forum.

Auf einer Fläche von 4.000 qm verknüpft die Berlin-Ausstellung anhand verschiedener Themenaspekte die internationalen Verflechtungen der Stadt und befragt ihre Vergangenheit und Gegenwart. Im ersten Obergeschoss des wiederaufgebauten Stadtschlosses fügt sich die Berlin-Ausstellung räumlich wie inhaltlich als Bindeglied im Humboldt Forum ein. Sie soll zeigen, wie die Welt Berlin beeinflusst, aber auch, wie Berlin auf die Welt wirkt.

Einzelne Ausstellungsflächen werden Künstler*innen, Vereinen und Initiativen für themenspezifische Präsentationen zur Verfügung gestellt.
Zum Anschauen, Anfassen und Zuhören entwickelt, wird die Ausstellung auch integrative und partizipative Elemente einschließen, die Besucher*innen teilhaben lassen.

Für die Entwicklung dieser Stationen, die als inklusive Ereignisse für alle geplant sind, wurde ich beauftragt. Die Vermittlung mit allen Sinnen für ein großes Publikum soll in dieser Ausstellung eine besondere Rolle spielen.

Instant Audioguide. Information am Objekt selbst schafft Orientierung und Information für Alle

TellDing ist ein "instant Audioguide" und Orientierungssystem in einem.

TellDing® ist ein System, das Besuchern eines Gebäudes oder einer Ausstellung individuell angepasste Informationen zum Objekt per Audio ausgibt. Dabei kann diese Audioinformation insbesondere auch zur Orientierung zum Objekt hin genutzt werden. Ein Aufzug oder eine Treppe wird also von einer beliebig voreinstellbaren Entfernung aus sprechen „Treppe zu den Etagen 2 bis 8“. Daraufhin kann ein blinder Besucher sich orientieren und zielgenau bewegen. (mehr …)

Ästhetik und Barrierefreiheit sind vereinbar

Voll-3D-Modell eines Krokodils mit Audiofeedback

Inhalte begreifen und verstehen statt konsumieren und vergessen. Das ist für alle Museumsbesucher ein großer Gewinn – und für manche davon sogar alternativlos und notwendig. Alle Menschen brauchen Inklusion früher oder später. Blinde Menschen brauchen sie jetzt!

Ein Museum ästhetisch barrierefrei machen: Preiswert, attraktiv und sinnvoll für alle. Das geht! Taktile Grafik, diverse Orientierung und allgemein verständliche Sprache sowie Objekte zum Anfassen.  Ich zeige Ihnen gerne, wie.

(mehr …)

Kopien von urheberrechtlich geschützten Werken

Zugang zu urheberrechtlich geschützten Werken       

Über die Frage, in welcher Form urheberrechtlich geschützte Werke (z. B. Bücher, Filme etc.) vervielfältigt und verbreitet werden, entscheidet der Urheber/die Urheberin bzw. der Rechteinhaber/die Rechteinhaberin. 

Es war deshalb nicht immer möglich, urheberrechtlich geschützte Texte z. B. auch in Blindenschrift zur Verfügung zu stellen. 

§ 45a UrhG ermöglicht Menschen mit Behinderungen deshalb seit dem 13. September 2003 den erlaubnisfreien Zugang zu urheberrechtlich geschützten Werken.

Können sie ein Werk sinnlich nicht wahrnehmen, so erlaubt es diese Vorschrift, das Werk in eine andere Wahrnehmungsform zu übertragen. 

Konkret bedeutet dies, dass beispielsweise Werke der Literatur für blinde Menschen auf Tonträger aufgenommen oder in Blindenschrift übertragen werden dürfen.  

Auch die Weitergabe an andere behinderte Menschen ist zulässig, wenn damit keine kommerziellen Interessen verfolgt werden. 

Zum Ausgleich für diese Nutzung steht dem Urheber eine Vergütung zu.    

Das Urheberrechtswahrnehmungsgesetz stellt dabei in § 13 Absatz 3 UrhG sicher, dass die Verwertungsgesellschaften bei ihrer Tarifgestaltung und bei der Einziehung der Vergütung auf die sozialen Belange des Zahlungspflichtigen Rücksicht nehmen. 

 

Gastbeitrag einer erblindeten Kunstkennerin

Tate London: Anfassen erlaubt
Anette Bach

Ist Kunst zu begreifen?

Eine Rodin-Ausstellung im Folkwang-Museum in Essen! Für mich ein Ereignis! Die Jahre meines Lebens, in denen ich sehen konnte, waren geprägt von Freude und Interesse an der Kunst. Ich habe das Zeichnen geliebt, aber auch Gemälde und die Bildhauerei. Auch wenn ich nicht mehr sehen kann, hat sich mein Interesse für, ich würde sogar sagen, mein Bedürfnis nach Kunst nicht geändert. Also fahre ich nach Essen. An Rodins Werke kann ich mich gut erinnern. Der berühmte „Denker“, „Die Bürger von Calais“ und erst „Der KUSS“. Was würde die Ausstellung bringen? Frust pur! Ich durfte nichts anfassen.

Ich mochte es gar nicht glauben. Was konnte ich an Steinskulpturen zerstören, wenn ich sie nur mit meinen Händen berührte? (mehr …)

Auszeichnung durch den Bundespräsidenten Frank Walter Steinmeier

Ich freue mich, daß heute meine Initiative #goinclusive auch von ganz oben, also vom Bundespräsidenten anerkannt wird und ausgezeichnet wurde.

Gutes Design, gute Architektur, gute Wissensvermittlung ist immer für ALLE Anwender verständlich und nutzbar. Dazu haben wir (schweizergestaltung, Werk5 und ich) uns zusammengeschlossen und beraten und unterstützen Unternehmen, Designer, Museen, Institutionen, Produkthersteller und die Politik dabei, diese Aspekte ohne ästhetische oder inhaltliche Abstriche umzusetzen.

Auszeichnung: ausgezeichnete orte

Erfolgreicher Wandel zum „Museum für alle“ – Change-Management-Methoden im Museum

Vor mehr als zehn Jahren haben sich Deutschland und 158 weitere Länder mit der Unterzeichnung der UN-Behindertenrechtskonvention verpflichtet, Barrierefreiheit und Inklusion im gesellschaftlichen Leben umzusetzen. Angebote von Museen und Kultureinrichtungen gehören eindeutig dazu. Viele Museen sind mit der Umsetzung der UN-Anforderungen allerdings überfordert. Die Folge sind oft mangelhafte Ergebnisse, verschwendete Budgets und ratlose Mitarbeiter. Darum unser Vortrag: (mehr …)

Das Museum für Alle ist für uns Alle

Was alles möglich ist, ist fast unbeschreiblich viel.  Aber nehmen Sie den Druck raus und fangen Sie mit dem an, was am schnellsten, preiswertesten und effektivsten ist. Pflanzen Sie den Inklusionsgedanken und lassen Sie ihn bei jedem Planungs- und Veränderungsgespräch, bei jedem Umbau und Aufbau von Anfang an einfließen. Es gibt Maßnahmen an allen Enden: Manche Museen bieten gern spontan die Begleitung eines fachkundigen Mitarbeiters an. Dazu einen Satz gefühlsechte Handschuhe für den Besucher, wenn es sich um besonders empfindliche Exponate handelt. Man darf dann als Blinder auch Absperrungen öffnen und an viele Exponate rangehen. Von ausgewählten Gemälden werden Reliefs oder haptisch selbsterklärende Umsetzungen angeboten, von Skulpturen Abgüsse und von Großexponaten Modelle. Ein Museumsführer und das Orientierungs- und Beschriftungssystem wird zusätzlich in Blindenschrift angefertigt. Taktile und gerne auch zusätzlich optische Bodenleitsysteme ersetzen Wegweiser für einen Rundgang zu den wichtigsten oder allen relevanten Exponaten.  Vielleicht werden für manche Exponate Erklärende taktile Grafiken in einer schicken Umhängetasche zusammen mit dem Audioguide für Blinde und Sehbehinderte angeboten.

Die Museumsmesse Focus zum „Museum für Alle“

 

Der unsichtbare Aufzug