Es ist vollkommen richtig, dass Kunst, Kultur und Bildung Themen sind, die nicht alle Menschen gleichermaßen begeistern oder interessieren. Manche sind schwer zu erreichen – trotz Bildungsauftrag, Öffentlichkeitsarbeit und Outbounding. Betrachten wir aber einmal diejenigen, die wir interessieren und vielleicht sogar begeistern können – warum kommen so viele davon nie oder selten in unsere Häuser? Wir sprechen hier von über einem Drittel (!) der Gesellschaft – was hindert diese Menschen daran ins Museum zu gehen?
Tatsächlich hilft hier die Prüfung, ob folgende Punkte weitgehend abgedeckt sind (abhängig vom Projekt ggf. abweichend):
- Einfacher und für jeden verständlicher Weg zum Museum
- Sehr, sehr klare optische und taktile Wegeführung
- Ausführliche Vorab-Informationen zu Inhalten und Barrierefreiheit
- Einfache, angenehme, nicht akademische Sprache
- Zugängliche Exponate oder wahlweise tastbare Modelle/Repliken
- Erklärungen in Großschrift und Punktschrift (Braille) sowie Deutscher Gebärdensprache DGS
- Erklärungen in Deutsch und Englisch und ggf. weiteren Sprachen
- Keine Stufen, Treppen und andere Barrieren für alte Menschen und Menschen auf Rädern
- Alle Informationen über mindestens zwei Kanäle verfügbar machen, nämlich nie ausschließlich Audioguide oder ausschließlich Textinformationen oder ausschließlich optisch.
Diese Aspekte und noch ein wenig mehr, gilt es als Museum oder Ausstellungshalle zu beachten. In meiner Arbeit mit solchen Institutionen sind wir zu wunderbaren Lösungen gekommen, die keine Budgets sprengen aber die Hindernisse für ein Drittel der Gesellschaft abbauen.