Das Kölnische Stadtmuseum als neuer Maßstab für inklusive Ausstellungen in Deutschland

Taktil gedruckter gelber Stern. Zugängliches Exponat mit Braillebeschriftung im Kölnischen Stadtmuseum

Am 23. März 2024 wurde das Kölnische Stadtmuseum im Zentrum Kölns in seinen neuen Ausstellungsräumen (Haus Sauer) eröffnet. Es ist, meines Erachtens nach, das Museum mit der inklusivsten Ausstellung Deutschlands und setzt damit neue Maßstäbe. Durch ein fragloses Selbstverständnis von inklusiver Ausstellungskonzeption liegt die Latte um mehrere Stufen höher.

„Zwar kann man inzwischen als State of the Art bezeichnen, dass Museen pro Themengebiet oder Raum eine sogenannte inklusive Station anbieten. Genau genommen ist diese Herangehensweise aber alles andere als inklusiv, da sie auf exklusiven Wegen zu exklusiven Stationen exklusive Inhalte zur Verfügung stellt. Diese verfolgen meist nicht einmal das gleiche Vermittlungsziel wie der Rest der Ausstellung, geschweige denn, dass sie dies erreichen.“
Steffen Zimmermann

Vorbereitung und Beratung

Hier, im Kölnischen Stadtmuseum sind wir einen grundsätzlicheren Weg gegangen. Dieser ist entscheidend für die hohe ästhetisch inklusive Qualität. Meine Beratungsleistung zu allen Inklusionsfragen wurde sehr früh in Anspruch genommen. Bereits in der Konzeption und in enger Zusammenarbeit mit den Kuratoren und Szenografen haben wir die gesamte Liste der Exponate aus dem inklusiven Blickwinkel (Also »Wie machen wir es besser für alle Besuchenden?«) betrachtet und besprochen, Möglichkeiten spontan eruiert, wie und ob das jeweilige Objekt inklusiv dargestellt werden könnte – und dann nach diesen Maßstäben vorläufig ausgewählt.

So sind viele Exponat raus der Vitrine gekommen, andere ersetzt, hinzugekauft, als Repliken erstellt oder gedruckt worden, um sie frei und offen zugänglich zu machen. Wir haben entschieden, welche Grafiken didaktisch zielführend umsetzbar für alle sind, welche Texte und Objekte und welche Fotos und Gemälde. Es war weniger ein „Was heben wir hervor?“ sondern vielmehr „Worauf müssen wir leider verzichten?“.

Inklusive Ausführungsleistung

Nachdem die finale Entscheidung getroffen war, war es auch meine Aufgabe gemeinsam mit den Gestaltern von neo.studio, die blindendidaktische Gestaltung der Objekte zu entwickeln und von allen ausgewählten Objekten und Grafiken eine taktile Ebene und Beschriftung (auch in Pyramidenschrift und Braille) zu erstellen und schließlich mit meinem Druckereipartner zu produzieren.

Außerdem habe ich ein stringentes und intuitiv nutzbares taktiles Bodenleitsystem entwickelt, das sich auch ästhetisch hervorragend einfügt. Die Audios und Videos sind selbstverständlich mit dem Leitsystem und Zusatzinformationen abgestimmt. Der Kassentresen ist mit einer induktiven Höranlage ausgestattet. Der MultiMediaGuide bietet natürlich auch Videos in Deutscher Gebärdensprache. Die Beschilderung ist diskriminierungsfrei. Die schwellenlose Zugänglichkeit der gesamten Ausstellung ist gewährleistet. 

Angebote für blinde Besucher:innen

Für blinde Menschen gibt es im neuen Museum besonders viele Möglichkeiten, die Stadtgeschichte zu erleben. Die Bodenleitlinien leiten schon vom Bürgersteig zur Eingangstür, zur Kasse und zur Garderobe. Dann durch alle Ausstellungsbereiche und natürlich zu den sanitären Einrichtungen. Auf allen Stockwerken finden sich zur Orientierung taktile Übersichtspläne. Die wichtigsten Texte in jedem Ausstellungsbereich sind zusätzlich in Brailleschrift ausgeführt, auch Grafiken sind teilweise taktil erfahrbar. Bei vielen Exponaten gilt explizit: „Anfassen erlaubt!“. Über den MultiMediaGuide ist zudem eine speziell auf Menschen mit Sehbehinderungen abgestimmte Führung abrufbar. Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung, die einen Assistenzhund haben, dürfen diesen mit ins Museum bringen.

„Die Zusammenarbeit mit den Szenografen und Ausstellungsdesignern neo.studio Berlin und den Kuratoren Stefan Lewejohann und Sascha Pries war von Anfang an auf Augenhöhe und dem gemeinsamen Wunsch nach einem barrierefreien Ort für alle geprägt. So entstand in zwei Jahren ein für mich wunderbar umfangreiches Projekt. Von mir wurden neben der Inklusionsberatung und dem Bodenleitsystem rund 166 (!) Objekte hergestellt – alle taktil – vom Hinweistäfelchen über Pläne, Grafiken und Tafeln bis zum Exponat. Das ist ungewöhnlich viel auf 700 Quadratmetern mit insgesamt 650 Objekten.“
Steffen Zimmermann

Das Kölnische Stadtmuseum schreibt:

Ein Stadtmuseum für alle

Bei der Neukonzeption der Dauerausstellung waren Inklusion und Barrierefreiheit zentrale Ziele. Sowohl bei der räumlichen Gestaltung als auch bei der inhaltlichen Vermittlung orientierte sich das Museumsteam dabei an zeitgemäßen Standards, um allen Menschen einen unvergesslichen Museumsbesuch zu ermöglichen. Die Ausstellungsbereiche sind durchweg barrierefrei erreichbar. Blinde und sehbeeinträchtigte Personen werden über eine Blindenspur zu wichtigen Objekten und Inhalten geführt. Bei einigen ausgewählten Exponaten gilt für sehbeeinträchtigte Menschen explizit: „Anfassen erlaubt!“ Darüber hinaus wurden für Besucher*innen mit Seheinschränkungen zahlreiche „Hands-on“-Stationen konzipiert. Alle Haupttexte in der Ausstellung sind zusätzlich in Braille-Schrift angelegt. Darüber hinaus gibt es taktile Grafiken; auch das beliebte Stadtmodell macht mit einem haptischen Vermittlungselement die Topografie des mittelalterlichen Köln erlebbar. Der MultiMedia-Guide bietet zahlreiche weitere barrierefreie Funktionen.

Quelle: Pressemitteilung Kölnisches Stadtmuseum vom 22. März 2024

Die neue Adresse:

Kölnisches Stadtmuseum
Minoritenstrasse 13
50667 Köln

Postanschrift und Verwaltungseingang:
Kolumbahof 3

Öffnungszeiten

Dienstag: 10 bis 20 Uhr

Mittwoch bis Sonntag: 10 bis 17 Uhr

1. Donnerstag im Monat: 10 bis 22 Uhr (außer an Feiertagen)

An Feiertagen (wie Karfreitag o. Ostermontag):  10 bis 17 Uhr

Freiland-Ausstellung im "Naturpark Südgelände" mit haptischem Erlebnis

© Grün Berlin: Frank Sperling

Wer alle Nutzer begeistern will, lässt sie begreifen! Was unerlässlich ist für blinde Menschen, ist nebenbei ein beliebter Mehrwert auch für sehende Besucher jeden Alters. Sind taktile Elemente Teil der Ausstellung, fühlen sich alle Besucher angezogen und die Hände wandern forschend über die lehrreichen Inhalte. Nur Ausstellungen mit taktilen und dreidimensionalen Exponaten erfüllen erst die Anforderungen des „Design for All“, des „Guten Designs“ (Dieter Rams) und die rechtlichen Anforderungen der Barrierefreiheit. Im Berliner „Naturpark Südgelände“ konnte ich mit meinem Beratungsauftrag die senatseigene Grün Berlin GmbH unterstützen und so ein fantastisches Ausstellungsprojekt für die Nutzer und für den Kunden auf den Weg bringen, konstruktiv begleiten und erfolgreich abschließen. Bereits bei der Ausschreibung und Konzeption konnten so die Weichen für eine voll integrierte Umsetzung gestellt werden. Hier wurde nicht im Nachhinein die Frage gestellt, wie man nun die Barrierefreiheit hinzufügt, sondern es konnte ein schlüssiges und damit ästhetisch einwandfreies Designkonzept entwickelt werden. Die Ausstellung beinhaltet über ein Dutzend Tafeln zu den Themen lokale Flora, Fauna und Technik. Besuchenswert für Alle! Viel Spaß! Alle Fotos: © Grün Berlin/Frank Sperling

© Grün Berlin: Frank Sperling
Exponattafeln der didaktischen Freilandausstellung mit taktilen Elementen des Naturparks
© Grün Berlin: Frank Sperling
Ein kleines Kind entdeckt begeistert das taktile Modell des Naturschutzsymbols Waldohreule (Künstler Stephan Hüsch)
© Grün Berlin: Frank Sperling
Tische mit taktilem Übersichtsplan und technischen Sehenswürdigkeiten des Naturparks
© Grün Berlin: Frank Sperling
Die Hände einer blinden Frau erkunden eine taktile Grafik zur Lauterzeugung von Heuschrecken

     

Warum sich Museen eine Kultur der Zugänglichkeit zu eigen machen müssen

Über die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen hinaus: Museen müssen Barrierefreiheit und Inklusion als eine dauerhafte Verpflichtung betrachten. Der Zugang zum Gesellschaftserbe und zur Kultur darf als ein Grundrecht aller Menschen, unabhängig von ihrer Identität oder ihren Möglichkeiten, angesehen werden.

Die Betreiber von Museen haben die Pflicht, den Zugang zu erleichtern und angemessene Anpassungen vorzunehmen. Der Zugang ist nicht auf die Bedürfnisse von Menschen mit körperlichen Behinderungen beschränkt. Manche Publikumsgruppen haben Bedürfnisse, die möglicherweise nicht gesehen werden. Alle Formen von Beeinträchtigungen, einschließlich eingeschränkter Mobilität, Seh- oder Hörbehinderung, Lernschwierigkeiten, begrenzter Kraft oder Beweglichkeit sowie Sprach- und Kommunikationsschwierigkeiten müssen berücksichtigt werden.

Die Beachtung des gleichberechtigten Zugangs und der Inklusion in Museen geht über die Einhaltung der Vorschriften hinaus: Es geht darum, jetzt das „Richtige“ zu tun.

Es geht um die Sicherstellung, dass der gleichberechtigte Zugang in die Kultur und die Strukturen der Organisation eingebettet ist und nicht als „Zusatzleistung“ betrachtet werden sollte.

Die so wahrgenommene Verantwortung ist auch vorausschauend und kosteneffizient für das Museum. Indem es die Bedürfnisse der Besucher versteht und sicherstellt, dass diese im Vorfeld des Besuchs und von Beginn an bei neuen Projekten berücksichtigt werden, sind keine Korrekturen, Adaptionen oder Parallelwelten nötig .

#goinclusive bietet sich an, Museen dabei zu unterstützen, ihre Sammlungen, Gebäude, Programme und Dienstleistungen für das gesamte Publikum zugänglich zu machen und hat dies im Laufe der Jahre in vielen Fällen getan. #goinclusive hat zahlreiche Projekte mit kreativen und innovativen Ansätzen zur Verbesserung des Zugangs und zur Förderung inklusiver Praxis in Museen unterstützt. Im Laufe der Jahre haben wir immer wieder innovative Wege beschritten, um Barrieren abzubauen und die Beteiligung der verschiedenen Publikumsgruppen und Besucher zu erweitern.

Einfache, kostengünstige Dinge, die Sie tun können, sind unter anderem: Vorausschauende Planung. Einbindung und Beteiligung der Nutzer, um Lösungen zu finden. Zusammenarbeit mit Organisationen, die Menschen mit Behinderungen unterstützen. Schulung und Sensibilisierung des Personals für Gleichberechtigung und Vielfalt, einschließlich Schulung zur Sensibilisierung für Behinderungen. Gerne beraten und unterstützen wir Sie bei diesen Schritten auf dem Weg zur Verwirklichung Ihrer Projekte.

Warum ein Experte für Barrierefreiheit jedem Projekt nützt

Barrierefreiheit ist bekanntermaßen für öffentliche Gebäude und Gebäude mit Öffentlichkeit verpflichtend.
Fälschlicherweise wird oftmals davon ausgegangen, dass damit Rollstuhlgerechtigkeit gemeint ist, aber es geht natürlich weit darüber hinaus.
Etwa 30 % der deutschen Bevölkerung (und das ist konservativ gerechnet) liegen in vielen Aspekten außerhalb der vermeintlichen Norm. Sie sind deswegen auf Barrierefreiheit verschiedenster Art angewiesen. Diese 30% sind ausgesprochen divers. Das zeigt, dass Aufmerksamkeit geboten ist, wenn man nicht riskieren will, dass sich entsprechend viele Menschen ausgeschlossen fühlen oder tatsächlich physisch ausgeschlossen sind.
Wir sprechen im Idealfall aber nicht davon, dass nachträglich Korrekturen oder Ergänzungen adaptiert werden, sondern dass ein Bewusstsein schon während des Gestaltungsprozesses entwickelt werden sollte, um gutes, ästhetisches und tadelloses „Design für Alle“ zu produzieren. Wir kennen Barrierefreiheit selbstverständlich im Alltag ohne sie wahrzunehmen: Die Sitz- und Lenkradposition eine Autos ist rein aus Barrierefreiheit veränderbar. Die Schreibmaschine, der Strohhalm, das Fahrrad, der Touchscreen, der Pizza-Cutter, Audiobooks und vieles mehr, beruhen allein auf Überlegungen, Menschen mit Handicaps bei einer Tätigkeit zu unterstützen. Bei barrierefreien Designs sind keinerlei Abstriche an der Ästhetik notwendig (das ist leider ein weitverbreitetes Vorurteil). Barrierefreiheit ist nicht hässlich sondern ein Konzept- und Gestaltungsmittel und Gestaltungsgrundlage.
Meine Aufgabe ist es, zwischen Bauherren, Architekten, Interior-, Produkt- und Grafikdesignern ein motivierender Ideengeber und Ansprechpartner zu sein, der die Diversität der Menschen da draußen im Blick hat und dadurch umfassende Lösungen ermöglicht. Idealerweise bin ich frühzeitig im Entwurfsprozess in den Meetings dabei – schon um die Idee und die Begeisterung für die Sache einzubringen. Ein Kick-Off Meeting zur Sensibilisierung vorab macht viel Sinn. In der Ausführung kommen immer wieder viele Nachfragen und ein Lernprozess setzt ein.
Faktoren für Barrierefreiheit liegen im Bereich kognitives Verständnis, Optik und Blindheit, Alter, Gehbehinderung, Körpergröße, Akustik und Hörbehinderung oder Taubheit, Bewegungsfähigkeit, Phobien, Orientierung und vieles mehr.
Natürlich bezieht sich das auch auf Räume zum Wohnen, Siedlungen, öffentliche Plätze und Parks, Museen und Ausstellungen, Schulen, Veranstaltungsräume, Malls, Krankenhäuser und vieles mehr.
Ich hoffe, die Idee und den Hintergrund etwas geklärt zu haben. Design und Architektur ohne diesen Hintergrund ist eigentlich nicht zu machen und in den aktuellen Ausschreibungen zunehmend auch nicht mehr erwünscht. Daher benötigt jedes Architektur- und Gestaltungsbüro Wissen und Empathie damit gute Lösungen entstehen.
Aktuelle Referenzen:
  • Senat von Berlin, öffentlicher Park und Naturparkausstellung;
  • Lichtenberg Museum, barrierefreies Haus und Dauerausstellung,
  • Deutsches Technikmuseum, barrierefreie Kunstvermittlung,
  • AOK Nordost, Barrierefreiheit und Orientierungssystem in Beratungszentren und Ärztehaus;
  • Präventionzentrum VBG BGW Hamburg barrierefreies Leit- und Orientierungssystem;

Wir bieten ein einzigartiges taktiles Druckverfahren

Simulation einer Ölgemäldestruktur

Unser konkurrenzloses Druckverfahren ermöglicht es, Werke im vollen Farbraum in jeder taktilen Struktur zu erzeugen. Es eignet sich hervorragend zur Darstellung von Kunstwerken und für taktile Grafiken. Das fertige Exponat ist sehr hart und hat daher eine minimale Abnutzung durch Berührung, außerdem verfügt es über eine hohe bis mittlere Vandalismusbeständigkeit. Die Reproduktion ist sehr preiswert. Wir achten bei der Herstellung auf niedrigen Aufwand und niedrige Kosten bei Ersatz und Austausch, falls doch mal etwas Schaden genommen hat.

Simulation einer Ölgemäldestruktur
Simulation einer Ölgemäldestruktur
Simulation einer Holzstruktur
Simulation einer Holzstruktur

 


 

Beratungsauftrag beim Neubau des Präventionszentrums von VBG und BGW in Hamburg

Architektursimulation

(Foto: Auer Weber Assoziierte)

Die Ippolito Fleitz Group GmbH Identity Architects beauftragt Steffen Zimmermann als Berater für Barrierefreiheit bei der Planung und Ausgestaltung des neuen Fachzentrums der beiden Berufsgenossenschaften VBG und BGW in der Hafencity

Insbesondere im Orientierungs- und Leitsystem sowie in den Informationsangeboten, ob digital, passiv oder aktiv fliesst meine Expertise ein. Das gilt auch für die Überarbeitung der Hausschrift für eine taktile Variante, die im Leitsystem als Profilschrift eingesetzt wird. Außerdem werden alle Elemente des Systems auch mit Braille (Punktschrift für blinde BesucherInnen) und kontrastreicher Großschrift gestaltet. Die Orientierung im Gebäude und das Leiten durch das Gebäude wird mit einem Bodenleitsystem und zusätzlich einem digitalen Leitsystem unterstützt. Alles ist rollstuhlgerecht und bequem erreichbar und das für Menschen jeden Alters.

Im Jahr 2022 sollen 180 Mitarbeiter den Neubau beziehen. Darüber hinaus sind Flächen für mehr als 30.000 Besucher jährlich vorgesehen sowie im über 60 Meter hohen Turmbau ein Hotel für Tagungsgäste.

Das neue Zentrum soll Leuchtturmprojekt für Barrierefreiheit und zukünftige und richtungsweisende Präventionsarbeit sein.

Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) und die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) sind die Bauherren und Betreiber  in der Hamburger HafenCity. Ab 2022 möchten sie dort unter anderem neue Qualifizierungs-, Veranstaltungs- und Beratungsangebote starten und das gesunde und sichere Arbeiten in Themenwelten erlebbar machen. Bei den beiden Berufsgenossenschaften handelt es sich um zwei der größten in Deutschland.

Inklusion ist schon im Konzeptansatz Priorität

Das Gebäude soll in höchstem Maße barrierefrei sein und beispielhaft zeigen, wie sich Bildungseinrichtungen inklusionsgerecht gestalten lassen. Neben Musterarbeitsplätzen werden im geplanten Präventionszentrum Themenwelten und Ausstellungen die Prävention von Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren erlebbar machen. Das Angebot gilt in Teilen auch für die allgemeine Öffentlichkeit. Vorgesehen ist darüber hinaus die individuelle Beratung und das Training von Versicherten mit berufsbedingten Gesundheitsproblemen.

Untersuchungen zeigen, dass inklusives Design die Kundenreichweite um das Vierfache steigern kann

Studien, die vom Centre for Inclusive Design in Zusammenarbeit mit Adobe und Microsoft durchgeführt wurden, haben ergeben, dass Produkte und Dienstleistungen, die auf die gesamte Breite der Bedürfnisse von Menschen zugeschnitten sind, das Vierfache der Zahl der Nutzer erreichen können.

Inklusionsdenken früh in die Konzeptphase einbeziehen, verhindert Zusatzkosten

(mehr …)

Fachliche Beratung bei der Ausschreibung der Ausstellungserweiterung im Berliner Südgelände

Das Bild zeigt eine handmodellierte Waldohreule mit spezieller Haptik für blinde Betrachter

Die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz im Referat Naturschutz, Landschaftsplanung, Forstwesen beauftragte mich mit der fachlichen Beratung und Unterstützung bei Planung und Durchführung der Barrierefreiheit für das Pilotprojekt Natur-Park Schöneberger Südgelände.

Was bietet eine Begleitung und welche Leistungen bringe ich als Experte ein?

  • Erörterung verschiedener taktiler Produktionstechniken und deren Auswirkung auf die gestalterische Umsetzung.
  • Diskussion bzw. gemeinsame Herausarbeitung des zu erreichenden Ziels (Didaktik, Zielgruppen, Ideale, Kompromisse, Ästhetik, Nachhaltigkeit etc.)
  • Zeitplanung der Arbeitsschritte und der Produktion
  • Konzeptionelle und Inhaltliche Vorbereitung
  • Entwurf eines darauf ausgerichteten Leistungsverzeichnisses
  • Auswahl der Bieter und Prüfung der Sachkenntnisse der Bieter im Bereich Braille und Produktion, Vorschlagsliste
  • Ausarbeitung der Kriterien für die Wertung der Bieter-Angebote
  • Begleitung im Bieterverfahren, z.B. Beantworten von Fachfragen hinsichtlich Barrierefreiheit und geeigneter Techniken.
  • Begleitung im Bieterverfahren, z.B. Auswerten der technischen oder konzeptionellen Inhalte der Angebote, ggf. neuer Zielabgleich aufgrund neuer Sachlage.

Unser Vortrag auf der FOCUS Museum: Erfolgreicher Wandel zum „Museum für alle“

Inklusion verankern. Kollegen positiv einstellen. Mit Widerstand umgehen.

Vortrag Change im Museum
Unser Vortrag „Change im Museum“ befasst sich mit Gründen, Bedenken, Hilfestellungen und Tipps.

Barrierefreiheit stellt uns vor große Herausforderungen. Sie ist extrem vielschichtig und geht weit über das Bauen von Rampen und Aufzügen hinaus. Das ist zwar nicht neu, doch stehen wir immer noch am Anfang. Nicht selten sind Museen aus vielerlei Gründen mit der Umsetzung der UN-Anforderungen überfordert – Mitarbeiter kapitulieren. Die Folge sind oft mangelhafte Ergebnisse und verschwendete Budgets.

Wir zeigen auf, welche Möglichkeiten und Methoden Sie haben, um den größten Teil Ihrer Kollegen im Museum zu einer konstruktiven und aktiven Haltung zu bewegen. 

Denn viele gute Gründe sprechen für die Inklusion im Museum. Doch lässt sie sich nur umsetzen, wenn alle Kollegen das Ziel, den Weg und Ihren Platz darin erkennen und unterstützen. Das Ergebnis, das „Museum für Alle“ wird mehr Motivation hervorrufen als je zuvor.

 


Die Initiative #goinclusive unterstützt Museen durch Beratung, Inklusions-Fachwissen, Design und Produktion.

Ellen Schweizer, Designer, schweizergestaltung
Steffen Zimmermann, Inklusions-Beratung, skjz.de

Initiatoren von go-inclusive.de, Berlin 


Focus Banner

FOCUS: Change Management im Museum

Datum: 25.04. – 27.04.2018
Ort: Archäologisches Landesmuseum Brandenburg (Paulikloster) Neustädtische Heidestraße 28
14776 Brandenburg an der Havel

Infos und Tickets unter www.focus-museum.de#FocusMuseum18

Die Veranstaltungsreihe FOCUS: Museum ist ein Kooperationsprojekt des Archäologischen Landesmuseums Brandenburg und des gemeinnützigen Fördervereins Freunde des Archäologischen Landesmuseums Brandenburg e.V. (FALB).