Öffentlich zugängliche Gebäude – Pflicht zu Barrierefreiheit - Thema Aufzüge

Ich erinnere heute an die dringende Notwendigkeit von barrierefreien Notrufsystemen in Aufzügen, insbesondere die Pflicht, visuelle Notrufe anzubieten, um Menschen mit Hör- und Sprachbeeinträchtigungen nicht zu gefährden. Derzeitige Notruflösungen in den meisten Aufzügen beschränken sich meist auf eine rein akustische Kommunikation, was Menschen mit Hör- oder Sprachbeeinträchtigungen im Notfall den Zugang zur Leitzentrale verwehrt.

Diese Unzulänglichkeit verstößt nicht nur gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz, sondern auch gegen verschiedene Bauvorschriften und Normen. Das Grundgesetz und die UN-Behindertenrechtskonvention sind eindeutig in Bezug auf die Nichtdiskriminierung von Menschen mit Behinderungen. Die in den Bundesländern verankerten Behindertengleichstellungsgesetze spiegeln diese Anforderungen wider.

Darin wird wird betont, dass Barrierefreiheit in allen öffentlich zugänglichen Gebäuden von entscheidender Bedeutung ist, unabhängig von der Natur der Dienstleistung. Die Musterbauordnung und die DIN 18040-1 weisen darauf hin, dass barrierefreie Aufzüge eine Zwei-Wege-Kommunikation erfordern.

Deutschland orientiert sich an den EU-Normen, die besagen, dass Notrufsysteme und Sprechverbindungen sowohl akustisch als auch optisch erfolgen müssen. Barrierefreie Aufzüge müssen dem Mehr-Sinne-Prinzip entsprechen, insbesondere für Personen mit Hör- oder Sprachbeeinträchtigungen, die auf visuelle Kommunikation angewiesen sind.

Viele Hersteller bieten bereits visuelle Notrufsysteme an, die die Kommunikation über Touch-Displays oder Smartphones ermöglichen. Diese Lösungen unterstützen mehrere Sprachen und gewährleisten, dass auch Personen mit Hör- oder Sprachbeeinträchtigungen im Notfall eine effektive Kommunikation mit der Außenwelt sicherstellen können.

Es ist deutlich, dass eine ausschließliche Nutzung von akustischen Notrufen einen klaren Verstoß gegen gesetzliche Vorgaben darstellt und die gleiche Nutzung des Aufzugs für alle einschränkt. Die Verantwortung für die korrekte Implementierung und Funktionalität des Notrufsystems liegt beim Hersteller des barrierefreien Aufzugs, und die Nichteinhaltung kann rechtliche Konsequenzen sowie Haftung bei Schadensfällen nach sich ziehen.

Mehrkosten für Inklusion vermeiden - so geht’s

Ich bin seit über 13 Jahren regelmäßig mit dem Kostenthema beschäftigt und habe viele Projekte umgesetzt. Die meisten Beratungs- und Designprojekte waren für Museen, aber auch im weiteren Bildungsbereich oder in der Architektur und Produktentwicklung. In den letzten Jahren hat die Umsetzung inklusiver Ziele auch in Deutschland an Fahrt aufgenommen. In der Regel gelingt die Umsetzung dort am besten, wo Vielfalt (»Diversity«) von mindestens einer Entscheider-Person im Unternehmen oder Institution mit Engagement als selbstverständlich eingefordert wird. Die Reaktion der Beteiligten ist meistens ganz unverblümt: »für die paar Leute sollen wir so viel Geld ausgeben? Wer zahlt die Kosten für Inklusion?«.

Ich habe dafür eine Antwort. Die steht weiter unten, aber Sie müssen die paar Zeilen dazwischen lesen, um sie zu verstehen. Lange habe ich darüber nachgedacht und fand letztlich einen Hinweis in der Fragestellung. Denn Inklusion steht ja nicht wirklich wegen der Kosten infrage, sondern, und das ist meine Analyse, weil sie nicht als selbstverständlich betrachtet wird. Mit »selbstverständlich« meine ich etwas wie das Verlegen von Stromleitungen, wenn Sie ein Haus bauen. Sie sorgen damit für die Zugänglichkeit, also Barrierefreiheit (»Accessibility«) des Gebäudes durch Licht – besonders, wenn Sie es nachts nutzen wollen. Und Sie betreiben damit Ihre Hilfsmittel, wie Waschmaschine und Heizung, für Menschen deren körpereigene Energie nicht für alle Aufgaben reicht. Ohne Strom wären die Hausnutzer:innen also sehr behindert.

Unter anderem aus folgenden Gründen steht wohl Deutschland im EU-Vergleich auch an letzter Stelle bei der Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben durch die EU und die UN. Wir leben in der Regel nicht mit unseren Eltern oder Großeltern in einem Haus und erleben tagtäglich, wie anstrengend das Altwerden ist, wenn die Beine, das Herz und die Augen nicht mehr wollen. Wir sind nicht mit den (10%!) Kindern in die selbe Klasse gegangen, die allein wegen körperlicher Eigenschaften in die Sonderschulen geschickt wurden und werden. Darum kennen wir sie nicht und sind nicht mit ihnen befreundet. Darum haben wir nicht gelernt, daran zu denken, dass sie auch dazugehören und dass es unbestritten so sein muss, dass möglichst alle Menschen möglichst selbstbestimmt und gemeinsam leben können. Wir haben es nicht gelernt. Das müssen wir nachholen und wir müssen ganz schön aufholen. 

Nun zur oben versprochenen Antwort, woher kommt das Geld? 

Sie finden es im Gesamtbudget (und nicht mal versteckt). Und so geht es: Wenn Sie ein Projekt kalkulieren, verlangen Sie von allen Dienstleistern und internen Projektbeteiligten, dass sie »von vornherein an die Stromleitungen für Ihr Haus denken«. Sie werden das zu Recht von allen Profis jedes Gewerkes beim Hausbau erwarten. Es ist anders nicht denkbar.
Erwarten Sie genauso selbstverständlich, dass Ihre Partner inklusiv und für alle denken; dass sie in der Konzeption bereits die Weichen stellen und – gegebenenfalls unter Einbeziehung von Beratern und Fachleuten – die nicht-Inklusiven Ideen, weil ungenügend, noch einmal überarbeiten um bessere Lösungen zu finden.
Wenn Ihre Kalkulation dadurch das Budget übersteigt, ist das Budget zu niedrig angesetzt oder Sie erarbeiten gemeinsam kreative Lösungen um an Material, Umfang, Größe, Ausführung, Dauer etc. Änderungen vorzunehmen, um Ihr Ziel zu erreichen. So war das schon immer. In der Vergangenheit war es aber meist so, dass man verschiedene Dinge nicht berücksichtigt hat (siehe oben). Sie werden alle einig sein, dass Menschenrechte nicht verhandelbar sind, aber vielleicht andere Dinge.  

Und es funktioniert! Mit fantastischen und einzigartigen Ergebnissen, die Projektbeteiligte und Nutzer begeistern. Ich weiss es, denn ich habe mit Teamsitzungen, Workshops und Konzeption sowie Beratung einige Teams in ihrer Arbeit bis zum Ziel begleitet. 

Referent auf dem Baukulturkongress 2022 - Building Bildung

Vortrag Baukultur inklusive Zukunft
Impulsvortrag von Steffen Zimmermann und Anke M. Leitzgen Baukultur inklusive Zukunft

Ich erläutere gemeinsam mir Anke M. Leitzgen auf dem Podium wie man z.B. über das Thema inklusive Planungs- und Baukultur, inklusives Denken zu einem Thema für Schüler macht. Im Publikum sind Architekten, Lehrkräfte, Pädagogen. Die heutigen Kinder sind die Planer, Entscheider und Auftraggeber von morgen. Durch frühe Sensibilisierung für das offene und weiterreichende Denken, können sie selbst erarbeitete Erkenntnisse auf andere Lebensbereiche übertragen und später auch im Beruf anwenden.

BAUKULTURKONGRESS 2022
17. / 18. November 2022
Hans-Sachs-Haus Gelsenkirchen

https://building-bildung.de/

Vortrag Baukultur inklusive Zukunft mit den Entscheidern von morgen

Endlich ein einheitliches taktil und visuell verständliches Symbol für Fluchtweg bzw. Notausgang für taktile Pläne

Keine Frage, die Herausforderung ist groß und auch die Verantwortung. Gesucht wurde ein international verständliches Symbol, das taktil und auch visuell für sich spricht. Orientierungspläne sind sowohl für sehende als auch für blinde Personen ein gemeinsames Hilfsmittel. Besonders im Notfall müssen Informationen schnell erfasst werden. Bisher hat ein Zeichen in den DIN-Normen und aktuellen Norm-Entwürfen gefehlt. So haben wir in den letzten Wochen ein neues Zeichen entwickelt und in die Kommission gegeben.

Symbol für Fluchtweg Notausgang taktile Pläne
Das mögliche neue internationale optische und taktile Symbol für taktile Orientierungspläne in Gebäuden.

Für die Geschwindigkeit spielt es eine große Rolle, ob Symbole bereits gelernt sind und nicht erst neu interpretiert werden müssen. Das Symbol für den Notausgang und Fluchtweg muss eine eindeutige Richtung anzeigen und es muss vom gewöhnlichen Ausgang unterschieden werden können. Auch Analphabeten und fremdsprachige Menschen sollten damit keine Schwierigkeiten haben.

So haben wir als kleinsten gemeinsamen Nenner das X für „aus“, „hinaus“, „weg“ verwendet und den großen Richtungspfeil auf Grün, der auch aus der visuellen Welt bekannt ist. In der Anwendung im Plan wird das Symbol in Fluchtrichtung gedreht platziert. Die weißen Elemente sind taktil und die grüne Fläche nur visuell zu drucken. Die Mindesthöhe ist 12 mm (grüner Rahmen)!

Eines der inklusivsten Museen Deutschlands ist in Arbeit

Für das Kölnische Stadtmuseum begleite ich seit Anfang 2022 beratend und planend den Umbau, die Konzeption und Umsetzung der neuen Dauerausstellung mit neo.studio neumann schneider architekten. In vielen Teilen, was die mehrere hundert taktilen und inklusiven Bestandteile angeht, bin ich auch ausführend tätig.

Woran arbeiten wir in Köln?

Wir erschaffen das wahrscheinlich inklusivste Museum Deutschlands.

Sehr große Anteile der Ausstellungsinhalte werden über mehrere Medien und Sinne angeboten. Dieses umfangreiche Angebot macht es erstmals in einer Ausstellung möglich, dass blinde und sehbehinderte Besucher:innen nicht per Leitlinie zu wenigen Inhalten geführt werden, sondern – falls bevorzugt – sich intuitiv  (auch mit Familien- oder Freundeskreis) bewegen zu können.

Wir entwickeln eine Ausstellung in der es nicht eine einzige „Inklusionsstation“ gibt. Die Ausstellung selbst ist weitgehend inklusiv und benötigt daher keine exklusiven Tische, die über eine exklusive Leitlinie erreicht werden.

Ein mehrsprachiger Multimediaguide mit mehreren spezialisierten Spuren (zB. auch für Kinder oder blinde Besucher:innen) führt auf Wunsch durch das Museum.

Die Ausstellungsinhalte – von A-Text bis C-Text sind für alle einfach formuliert (weil es für alle verständlich ist) und in Brailleschrift und als Audio sowie Großschrift mit guten Kontrasten an Wänden und Tischen verfügbar. Viele Texte sind als Videos in DGS (Deutsche Gebärdensprache) für die gehörlosen Besucher:innen verfügbar und die wichtigsten Infos auch in Pyramidenschrift für die blinden Besucher:innen, die keine Brailleschrift beherrschen.

Dazu kommt die Untertitelung von Videos für alle, die schlechter hören oder verstehen, sowie Audiodeskription von Videos und Objekten für alle, die sehr schlecht oder gar nicht sehen.

Natürlich führt ein Bodenleitsystem durch die Ausstellung. Dieses ist sowohl eine optische Führung für die sehenden als auch taktil für die blinden Besucher:innen. Auf jeder Etage befindet sich eine Geschossübersicht, die optisch und taktil ansprechend ist.

Sehr viele der Exponate sind frei zugänglich und dürfen natürlich auch mit den Händen betrachtet werden.

Alle Geschosse sind mit Aufzug erreichbar.

Die Beauftragung durch die Stadt Köln beinhaltet die Beratung zur Auswahl der Exponate und Umsetzung der Inhalte nach inklusiven Aspekten und in kuratorischer Zielsetzung. Überprüfung der Vermittlungsziele auf inklusionsbedingte Durchführbarkeit. Konzepte und Entwürfe für alternative Vermittlungsformen. Ausweiten und Abgleichen des individuellen Erlebnisses als Teil einer Gesamterfahrung mit allen Besucher:innen. Beratung der beteiligten Gestalter und Architekten und Entwurf inklusiver Darstellungsformen. Dazu gehören Texte, Grafiken und alternative Präsentation von Werken. Umsetzung von Braille- und Profilschrift auf Exponaten und Tafeln.

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Warum ein Experte für Barrierefreiheit jedem Projekt nützt

Barrierefreiheit ist bekanntermaßen für öffentliche Gebäude und Gebäude mit Öffentlichkeit verpflichtend.
Fälschlicherweise wird oftmals davon ausgegangen, dass damit Rollstuhlgerechtigkeit gemeint ist, aber es geht natürlich weit darüber hinaus.
Etwa 30 % der deutschen Bevölkerung (und das ist konservativ gerechnet) liegen in vielen Aspekten außerhalb der vermeintlichen Norm. Sie sind deswegen auf Barrierefreiheit verschiedenster Art angewiesen. Diese 30% sind ausgesprochen divers. Das zeigt, dass Aufmerksamkeit geboten ist, wenn man nicht riskieren will, dass sich entsprechend viele Menschen ausgeschlossen fühlen oder tatsächlich physisch ausgeschlossen sind.
Wir sprechen im Idealfall aber nicht davon, dass nachträglich Korrekturen oder Ergänzungen adaptiert werden, sondern dass ein Bewusstsein schon während des Gestaltungsprozesses entwickelt werden sollte, um gutes, ästhetisches und tadelloses „Design für Alle“ zu produzieren. Wir kennen Barrierefreiheit selbstverständlich im Alltag ohne sie wahrzunehmen: Die Sitz- und Lenkradposition eine Autos ist rein aus Barrierefreiheit veränderbar. Die Schreibmaschine, der Strohhalm, das Fahrrad, der Touchscreen, der Pizza-Cutter, Audiobooks und vieles mehr, beruhen allein auf Überlegungen, Menschen mit Handicaps bei einer Tätigkeit zu unterstützen. Bei barrierefreien Designs sind keinerlei Abstriche an der Ästhetik notwendig (das ist leider ein weitverbreitetes Vorurteil). Barrierefreiheit ist nicht hässlich sondern ein Konzept- und Gestaltungsmittel und Gestaltungsgrundlage.
Meine Aufgabe ist es, zwischen Bauherren, Architekten, Interior-, Produkt- und Grafikdesignern ein motivierender Ideengeber und Ansprechpartner zu sein, der die Diversität der Menschen da draußen im Blick hat und dadurch umfassende Lösungen ermöglicht. Idealerweise bin ich frühzeitig im Entwurfsprozess in den Meetings dabei – schon um die Idee und die Begeisterung für die Sache einzubringen. Ein Kick-Off Meeting zur Sensibilisierung vorab macht viel Sinn. In der Ausführung kommen immer wieder viele Nachfragen und ein Lernprozess setzt ein.
Faktoren für Barrierefreiheit liegen im Bereich kognitives Verständnis, Optik und Blindheit, Alter, Gehbehinderung, Körpergröße, Akustik und Hörbehinderung oder Taubheit, Bewegungsfähigkeit, Phobien, Orientierung und vieles mehr.
Natürlich bezieht sich das auch auf Räume zum Wohnen, Siedlungen, öffentliche Plätze und Parks, Museen und Ausstellungen, Schulen, Veranstaltungsräume, Malls, Krankenhäuser und vieles mehr.
Ich hoffe, die Idee und den Hintergrund etwas geklärt zu haben. Design und Architektur ohne diesen Hintergrund ist eigentlich nicht zu machen und in den aktuellen Ausschreibungen zunehmend auch nicht mehr erwünscht. Daher benötigt jedes Architektur- und Gestaltungsbüro Wissen und Empathie damit gute Lösungen entstehen.
Aktuelle Referenzen:
  • Senat von Berlin, öffentlicher Park und Naturparkausstellung;
  • Lichtenberg Museum, barrierefreies Haus und Dauerausstellung,
  • Deutsches Technikmuseum, barrierefreie Kunstvermittlung,
  • AOK Nordost, Barrierefreiheit und Orientierungssystem in Beratungszentren und Ärztehaus;
  • Präventionzentrum VBG BGW Hamburg barrierefreies Leit- und Orientierungssystem;

Beratungsauftrag beim Neubau des Präventionszentrums von VBG und BGW in Hamburg

Architektursimulation

(Foto: Auer Weber Assoziierte)

Die Ippolito Fleitz Group GmbH Identity Architects beauftragt Steffen Zimmermann als Berater für Barrierefreiheit bei der Planung und Ausgestaltung des neuen Fachzentrums der beiden Berufsgenossenschaften VBG und BGW in der Hafencity

Insbesondere im Orientierungs- und Leitsystem sowie in den Informationsangeboten, ob digital, passiv oder aktiv fliesst meine Expertise ein. Das gilt auch für die Überarbeitung der Hausschrift für eine taktile Variante, die im Leitsystem als Profilschrift eingesetzt wird. Außerdem werden alle Elemente des Systems auch mit Braille (Punktschrift für blinde BesucherInnen) und kontrastreicher Großschrift gestaltet. Die Orientierung im Gebäude und das Leiten durch das Gebäude wird mit einem Bodenleitsystem und zusätzlich einem digitalen Leitsystem unterstützt. Alles ist rollstuhlgerecht und bequem erreichbar und das für Menschen jeden Alters.

Im Jahr 2022 sollen 180 Mitarbeiter den Neubau beziehen. Darüber hinaus sind Flächen für mehr als 30.000 Besucher jährlich vorgesehen sowie im über 60 Meter hohen Turmbau ein Hotel für Tagungsgäste.

Das neue Zentrum soll Leuchtturmprojekt für Barrierefreiheit und zukünftige und richtungsweisende Präventionsarbeit sein.

Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) und die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) sind die Bauherren und Betreiber  in der Hamburger HafenCity. Ab 2022 möchten sie dort unter anderem neue Qualifizierungs-, Veranstaltungs- und Beratungsangebote starten und das gesunde und sichere Arbeiten in Themenwelten erlebbar machen. Bei den beiden Berufsgenossenschaften handelt es sich um zwei der größten in Deutschland.

Inklusion ist schon im Konzeptansatz Priorität

Das Gebäude soll in höchstem Maße barrierefrei sein und beispielhaft zeigen, wie sich Bildungseinrichtungen inklusionsgerecht gestalten lassen. Neben Musterarbeitsplätzen werden im geplanten Präventionszentrum Themenwelten und Ausstellungen die Prävention von Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren erlebbar machen. Das Angebot gilt in Teilen auch für die allgemeine Öffentlichkeit. Vorgesehen ist darüber hinaus die individuelle Beratung und das Training von Versicherten mit berufsbedingten Gesundheitsproblemen.

Untersuchungen zeigen, dass inklusives Design die Kundenreichweite um das Vierfache steigern kann

Studien, die vom Centre for Inclusive Design in Zusammenarbeit mit Adobe und Microsoft durchgeführt wurden, haben ergeben, dass Produkte und Dienstleistungen, die auf die gesamte Breite der Bedürfnisse von Menschen zugeschnitten sind, das Vierfache der Zahl der Nutzer erreichen können.

Inklusionsdenken früh in die Konzeptphase einbeziehen, verhindert Zusatzkosten

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AOK Nordost baut auf Inklusion - Beratungsauftrag

Wer, wenn nicht die AOK? Alle zukünftigen Bauten und Umbauten von AOK-Beratungszentren werden erheblich barrierefreier als alle bisher. Als Berater begleite ich diese Wandlung. An jedem Ort werden zukünftig alle Aspekte von Barrierefreiheit bedacht, sachverständig diskutiert und wenn irgend möglich umgesetzt. Wir sprechen über den ganzen Kanon der Möglichkeiten barrierefreien Bauens, Gestaltens aber auch des Services. Was heute geplant wird ist in wenigen Jahren schon in über 100 Beratungszentren umgesetzt.

Ein bundesweit einzigartiges Projekt wird das „Centrum für Gesundheit“ in der Berliner Müllerstraße. Dieses Ärzte- und Beratungshaus wird – getragen vom Vorstand – als Leuchturmprojekt für Inklusion und Barrierefreiheit ausgeführt. 

Hier zahlt sich aus, als Berater so früh wie möglich in die Projekte eingebunden zu werden. Die frühe Planungsphase der Architekten und Innenarchitekten und der Grafiker ist der beste Einstiegszeitpunkt. Hier kann noch ohne Mehrkosten das Denken in die richtige Richtung gelenkt werden und Entscheidungen vor der Umsetzung korrigiert werden.

Humboldt-Forum beauftragt inklusive Exponate für die Dauerausstellung "Berlin und die Welt"

Gemeinsam mit dem Stadtmuseum entwickelt die Kulturprojekte Berlin GmbH eine Ausstellung über Berlin und die Welt im Humboldt Forum.

Auf einer Fläche von 4.000 qm verknüpft die Berlin-Ausstellung anhand verschiedener Themenaspekte die internationalen Verflechtungen der Stadt und befragt ihre Vergangenheit und Gegenwart. Im ersten Obergeschoss des wiederaufgebauten Stadtschlosses fügt sich die Berlin-Ausstellung räumlich wie inhaltlich als Bindeglied im Humboldt Forum ein. Sie soll zeigen, wie die Welt Berlin beeinflusst, aber auch, wie Berlin auf die Welt wirkt.

Einzelne Ausstellungsflächen werden Künstler*innen, Vereinen und Initiativen für themenspezifische Präsentationen zur Verfügung gestellt.
Zum Anschauen, Anfassen und Zuhören entwickelt, wird die Ausstellung auch integrative und partizipative Elemente einschließen, die Besucher*innen teilhaben lassen.

Für die Entwicklung dieser Stationen, die als inklusive Ereignisse für alle geplant sind, wurde ich beauftragt. Die Vermittlung mit allen Sinnen für ein großes Publikum soll in dieser Ausstellung eine besondere Rolle spielen.

Instant Audioguide. Information am Objekt selbst schafft Orientierung und Information für Alle

TellDing ist ein "instant Audioguide" und Orientierungssystem in einem.

TellDing® ist ein System, das Besuchern eines Gebäudes oder einer Ausstellung individuell angepasste Informationen zum Objekt per Audio ausgibt. Dabei kann diese Audioinformation insbesondere auch zur Orientierung zum Objekt hin genutzt werden. Ein Aufzug oder eine Treppe wird also von einer beliebig voreinstellbaren Entfernung aus sprechen „Treppe zu den Etagen 2 bis 8“. Daraufhin kann ein blinder Besucher sich orientieren und zielgenau bewegen. (mehr …)

Auszeichnung durch den Bundespräsidenten Frank Walter Steinmeier

Ich freue mich, daß heute meine Initiative #goinclusive auch von ganz oben, also vom Bundespräsidenten anerkannt wird und ausgezeichnet wurde.

Gutes Design, gute Architektur, gute Wissensvermittlung ist immer für ALLE Anwender verständlich und nutzbar. Dazu haben wir (schweizergestaltung, Werk5 und ich) uns zusammengeschlossen und beraten und unterstützen Unternehmen, Designer, Museen, Institutionen, Produkthersteller und die Politik dabei, diese Aspekte ohne ästhetische oder inhaltliche Abstriche umzusetzen.

Auszeichnung: ausgezeichnete orte

Was sind rote Zugänge? Lernen Sie mit und helfen Sie mit.

Screen-Shot Wheelmap

Design for All, das bedeutet schlicht Nutzbarkeit von Design, Produkten und Architektur. Man denkt, das sei Standard, aber weit gefehlt! Nicht jeder Kreative und Architekt denkt an alle Nutzer. So kann man auf der Wheelmap sehen, welche Orte nicht für → alte Menschen, → Kinderwagen, → Lieferanten und → Rollstuhlfahrende geeignet sind. Zum Glück sieht man auch die, die erreichbar sind. Das ist der Sinn der Wheelmap. Darunter sind auch so existenzielle Orte wie → Schulen, → Supermärkte, → Ärzte und → Behörden.