Das akustische Informations- und Leitsystem TellDing im Leipziger Grassi-Museum

TellDing im Grassimuseum

An mehreren Orten und Stationen innerhalb des Museumsgebäudes und der Ausstellung wird man nun akustisch informiert, was man vor sich hat oder wo und wie man weiter kommt. Das System TellDing reagiert dabei abhängig von Sprache oder Informationsbedarf der Besuchenden mit unterschiedlichen Inhalten. Ohne Handy oder App, ohne Audioguide zum Mitnehmen. Man trägt einfach ein Lanyard mit elektronischer Eintrittskarte (TellDing-Avatar) um den Hals. Das TellDing gibt dann am Aufzug oder am Exponat die passenden Informationen aus oder leitet auch blinde Besucher:innen zu sich.

Das Erklärvideo zeigt den TellDing Avatar
Das Erklärvideo im Museum zeigt den TellDing Avatar

Kinder bekommen andere oder anderes aufbereitete Inhalte als erwachsene, fremdsprachige, blinde oder gehbehinderte Besuchende. Auch der Abstand, ab dem die Audionachricht ausgegeben wird kann sich je nach Nutzer:in unterscheiden. Der Aufzug sollte sich bei einer blinden Besucherin von Weitem melden, während das Exponat erst in unmittelbarer Nähe die Beschreibung ausgibt.

Weitere Informationen finden Sie auf der WebSite TellDing.com

Die Installation beinhaltet das Gerät und einen kleinen Lautsprecher
Die Installation beinhaltet das Gerät und einen kleinen Lautsprecher

Großbestellung Canesitter für Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe

37 Blindenstockhalter mit dem Namen Canesitter

Heute ging die Bestellung der Ausstattung des Museums mit den Blindenstockhaltern „Canesitter“ an das Museum für Naturkunde Karlsruhe raus. Dort werden alle zugänglichen Stationen mit diesem nützlichen Tool ausgestattet. Es erlaubt den blinden Museumsbesuchern ihren Langstock festzuklemmen um beide Hände frei zu haben für die Betrachtung von Exponaten und das Lesen von Texten.

Der Blindenstock-Halter in schwarz. Klein und elegant.
Alternative: Der Blindenstock-Halter „Canesitter“ in schwarz. Klein und elegant.
Farbalternativen weiss, rot, blau, braun und schwarz für die Blindenstockhalterung
Alle 5 Farbalternativen für die Blindenstockhalterung nebeneinander. Für die Klammern gibt es außerdem weitere Farbalternativen.

Das TellDing® kommt ins GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig

Eine Ausstellung soll multimedial aufbereitet und für alle zugänglich werden. Es sollen keine aufwändigen Installationen vorgenommen werden und keine App oder Geräte notwendig sein.

Das von mir entwickelte System TellDing® kehrt die technische Bringschuld um und ist genau deswegen für bestimmte Anwendungen extrem interessant und alternativlos!

Die Aufgabe:

Ein Objekt soll 1. nur über das Gehör gefunden werden können (bei Dunkelheit oder für blinde Besucher:innen). 2. Das Objekt soll sich identifizieren und Audio oder Video bereitstellen. Die Nutzer:innen brauchen 3. kein Gerät und keine App

Anwendungsfälle:

Die Exponate in der Ausstellung werden bespielt.
Eine Tür, ein Aufzug, die Treppe, die Toilette – also die Zielführung.
Der Raumtext oder Ambientsound soll wiedergegeben werden.

Der Besucher benötigt nicht den Guide oder das Smartphone in der Hand. Die Intelligenz steckt im Device am Exponat oder am POI (wie Türen, Aufzug, Raumtext). Die erkennt anhand eines vom Besucher am Umhängeband mitgeführten Elements, was es ihm/ihr anbieten soll.

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Instant Audioguide. Information am Objekt selbst schafft Orientierung und Information für Alle

Ein Audio-Informations- und Leitsystem ganz ohne App. Barrierefreiheit schnell und preiswert.

 

Ein System informiert Ihre Besucher ohne jede Mühe.

TellDing ist ein "instant Audioguide" und Orientierungssystem in einem.
TellDing ist ein „instant Audioguide“ und Orientierungssystem in einem.

TellDing wird im Museum am Exponat, an Türen und Treppen, der Rauminformation u.s.w. versteckt eingebaut. Der Besucher nähert sich mit seiner Besucherkarte (Eintrittskarte) dem entsprechenden Informationspunkt oder Exponat und bekommt eine Audioinformation in seiner Landessprache. Blinde Besucher bekommen ausführliche Audiodeskription. Als sprechender Punkt hilft das TellDing blinden Besuchern sogar, das Objekt oder die Tür oder den Aufzug zu finden, indem der Besucher einfach der Tonquelle folgen kann. Genial einfach! Und ohne große Kosten einzurichten.

Informieren Sie sich auf www.tellding.com über Möglichkeiten und Kosten

Die Installation beinhaltet das Gerät und einen kleinen Lautsprecher
Die Installation beinhaltet das Gerät und einen kleinen Lautsprecher

 

Hands free! im Museum, am Arbeitsplatz oder in der Schule mit dem canesitter

Stellen Sie sich vor, Sie brauchen beide Hände zur Verfügung, aber eine Hand ist leider immer damit beschäftigt, etwas zu halten oder unterzuklemmen. Wer zum Schutz einen Blindenlangstock braucht und diesen bei jedem Exponat im Museum oder an der Wahlkabine zum Schreiben, oder beim Umziehen im Fitnesscenter vorübergehend loshaben will, der sucht meist vergeblich.

Der Langstockhalter an einem Museumsexponat

Dafür habe ich den Canesitter entwickelt. Ein in jedes Farbdesign anpassbarer Schnellklemmer, passend für jeden Langstock.

canesitter Langstockhalter
Über 60 Farbkombinationen sind möglich

Der Langstockhalter an einem Exponatetisch im Museum

Kompakt, formschön, langlebig, preiswert und in dutzenden Farbkombinationen wählbar.

canesitter Langstockhalter

Der Canesitter klemmt einfach ein und hält gut fest

Weitere Informationen und Bestellung bitte direkt über service@canesitter.com. Hier gibt es mehr Info: canesitter.de

Das Standardmodul: Gehäuse dunkelgrau, Klammer schwarz kostet 24,99€ inkl. MwSt. Alle anderen Farben und Kombinationen kosten 29,75€ inkl. MwSt. Die Lieferzeit ist zur Zeit ca. zwei Wochen.

Das nationale Umsetzungsgesetz zum EAA für private Unternehmen

Eine unmittelbare Verpflichtung der privaten Unternehmen in Deutschland ergibt sich erst aus der nationalen Gesetzgebung. Dennoch ist es für Unternehmen heute schon wichtig und vorausschauend, sich auf die Rechtsentwicklung einzustellen.

Die Regelung gilt für Produkte, die nach dem 28. Juni 2025 in Verkehr gebracht, und Dienstleistungen, die nach dem 28. Juni 2025 erbracht werden.

Was ist also demnächst barrierefrei zu gestalten?

Die Richtlinie verpflichtet unter anderem, den gesamten Online-Handel barrierefrei zu gestalten. Lediglich Kleinstunternehmen, die weniger als zehn Beschäftigte und höchstens einen Jahresumsatz oder eine Jahresbilanzsumme von 2 Millionen Euro haben, sind ausgenommen.

Außerdem müssen Hardware-Systeme für die Benutzer/-innen barrierefrei gestaltet werden und zwar einschließlich der Oberflächen bzw. Schnittstellen wie Betriebssysteme. Also alle Computer, Smartphones und Tablets sowie natürlich Bestell- oder Zahlungsterminals, die sich in einer realen Verkaufsstelle befinden (natürlich auch ein Kartenlesegerät im Supermarkt oder auch eine Parkuhr im öffentlichen Raum).

Weitere Verpflichtungen zur barrierefreien Gestaltung betreffen:

  • Bankdienstleistungen, einschließlich Geldautomaten, worunter auch Bankautomaten zu verstehen sind
  • die elektronische Kommunikation
  • den Zugang zu audiovisuellen Medien.  Zu den audiovisuellen Medien zählen nicht nur die audiovisuellen Angebote aller öffentlich-rechtlichen sondern auch die der privaten Fernsehanstalten.
  • Video-on-Demand-Angebote (Fernsehen auf Abruf), die von internationalen Streaming-Diensten verbreitet werden
  • die Barrierefreiheit audiovisueller Mediendienste werden in einer eigenen Richtlinie geregelt (2018/1808).
  • E-Books
  • Aspekte der Personenverkehrsdienste bezogen auf alle vier Verkehrsträger: Flug, Bahn, Bus und Schiff.

 

Welche Anforderungen sind umzusetzen?

  • Grundverständnis = es geht um maximale Nutzung durch Menschen mit Behinderungen, nicht um Gleichberechtigung
  • Die bauliche Umwelt, in der Dienstleistungen erbracht werden, die von der Richtlinie erfasst werden, müssen den Barrierefreiheitsanforderungen genügen

    Vorgaben für die nationale Umsetzung

    • Die Richtlinie ist bis zum 28. Juni 2022 in nationales Recht umzusetzen
    • Die deutschen Gesetze müssen ab dem 28. Juli 2025 angewandt werden

Wir bieten ein einzigartiges taktiles Druckverfahren

Simulation einer Ölgemäldestruktur

Unser konkurrenzloses Druckverfahren ermöglicht es, Werke im vollen Farbraum in jeder taktilen Struktur zu erzeugen. Es eignet sich hervorragend zur Darstellung von Kunstwerken und für taktile Grafiken. Das fertige Exponat ist sehr hart und hat daher eine minimale Abnutzung durch Berührung, außerdem verfügt es über eine hohe bis mittlere Vandalismusbeständigkeit. Die Reproduktion ist sehr preiswert. Wir achten bei der Herstellung auf niedrigen Aufwand und niedrige Kosten bei Ersatz und Austausch, falls doch mal etwas Schaden genommen hat.

Simulation einer Ölgemäldestruktur
Simulation einer Ölgemäldestruktur

Simulation einer Holzstruktur
Simulation einer Holzstruktur

 


 

Wie sinnvoll sind Beschriftungen in Braille-Blindenschrift?

Coca Cola mit Punktschrift

Diese Frage hören wir häufig. Denn vor Jahren wurde in den USA spekuliert, dass kaum jemand heute noch Braille braucht oder lernt, da es Audiobooks und Sprachausgabe an Computern und Smartphones gibt. Auch wird oft angeführt, dass die meisten Blinden gar nicht des Braille-lesens und -schreibens mächtig sind.

Was daran ist wahr und was falsch? Hier schauen wir auf Fakten.

Nur scheinbar ist die Altersstruktur bei blinden Menschen gleich wie bei sehenden. Das stimmt aber so nicht. Da die Sehkraft bei fast jedem Menschen im Laufe des Lebens nachlässt und bei manchen sogar sehr stark, werden ältere Menschen oft als stark sehbehindert oder als blind eingestuft. Manche erblinden aufgrund eines Unfalls, einer Makuladegeneration oder einer Entzündung der Augen. Es gibt vielfältige Ursachen für eine Sehbehinderung. Die meisten treten im Laufe des Lebens auf und nicht bereits bei Geburt. Somit ist die Alterspyramide bei blinden Menschen auf den Kopf gestellt.

Was hat das mit der Literarisierung zu tun?

Während jedes blinde Kind zur Schule geht und dort Lesen und Schreiben mit Braille (Blindenschrift) lernt, trifft das für ältere Menschen natürlich nicht zu. Sie gehen nicht zur Schule, sondern machen im besten Falle Schulungen. Jeder kann Braille lernen, aber nicht jeder will.  Mancher hat im Alter nicht mehr die Kraft oder Motivation dazu. Das ist bedauerlich aber ein Fakt. Älteren Menschen fällt es nicht so leicht zu lernen und sie haben auch nicht die Sensibilität in den Fingern entwickelt um die Punkte zu auseinanderzuhalten. Sie müssen die Sensibilität erst erwerben. Das ist mit zunehmendem Alter schwieriger. Damit fallen die meisten Menschen, die über 50 Jahre alt sind und dann erst erblinden, aus dem Raster. Sie werden im Alter also zu Analphabeten. Hier helfen fühlbar erhabene große Schriften um Stichworte herauszuheben. Das nennt sich Profilschrift oder Pyramidenschrift. Sie zu lesen dauert allerdings extrem lang und ist keine Alternative zu Braille. Dennoch ist sie die einzige Form der lesbaren Schrift für diese Gruppe.

In den USA wurde ein Experiment mit fatalen Folgen durchgeführt, als man in den 90er Jahren glaubte, es genüge die Audioausgabe auf dem Computer. Braille wurde jahrelang nicht mehr unterrichtet. Eine ganze Generation blinder US-Amerikaner wurde damit um ihre Zukunft gebracht. Keiner dieser Menschen findet als Analphabet eine Arbeitsstelle auf dem regulären Arbeitsmarkt. Heute wird blinden Schülern wieder Lesen und schreiben an allen Schulen beigebracht. Die Kinder haben darauf einen Anspruch wie jedes sehende Kind auch.

Wer kann Braille? Wieviele sind das?

Alle von Geburt oder in den ersten 16 Lebensjahren erblindeten lernen natürlich Braille Lesen und Schreiben in der Schule. Danach ist das Punktschriftlernen zwar optional, aber fast alle, die unter 50 Jahren erblinden, lernen Braille-Punktschrift! Zusammen sind das etwa ein Drittel, also sehr grob geschätzt etwa 50.000 Menschen in Deutschland.

Lohnt sich Punktschrift dann also?

Definitiv und ohne Vorbehalt, Ja! Denn eine Welt ohne schriftliche Information, ohne Lesen und Schreiben führt zwangsläufig zu Analphabetismus und damit zu absoluter Chancenlosigkeit am Arbeitsmarkt und in der Weiterbildung und erschwert die Teilhabe am sozialen Leben ganz wesentlich. Punktschrift nicht anzubieten ist für die Gruppe der Blinden oft Informationslosigkeit und Abhängigkeit von zufällig anwesenden Sehenden. Beides ist menschenrechtlich und individuell untragbar.

Die Frage nach der absoluten Zahl an Nutzniessern wird oft gestellt, um in der Folge zu fragen, ob sich das finanziell rechtfertigen lässt. Mit dem gleichen Argument müsste man Aufzüge, Rolltreppen, Radwege, Straßen und Internet in entlegenere Gebiete und vieles mehr infrage stellen. Wobei manchen hiervon nicht alternativlos wäre – Punktschrift dagegen schon.

„Aber ich habe hier noch nie einen blinden Besucher gehabt“ ist natürlich die Folge des mangelnden oder mangelhaften Angebotes. Wozu sollte ein blinder Mensch in ein Museum gehen, wo es für ihn nichts gibt, ausser einem Übersichtsplan und einem Audioguide?

Wie tut man das Richtige?

Voraussetzung für die Chance auf Teilhabe ist, dass auch tatsächlich Informationen in Braille-Punktschrift angeboten sind. Überall und so viel wie möglich. Im Vergleich zur visuellen Kommunikation bleibt es ja dennoch ein Bruchteil.

Dieses Zeichen müssen wir setzen. Dieses Zeichen ist ein unverhandelbares Muss, wenn man von einer inklusiven Gesellschaft spricht. Eine Gesellschaft, in der wir auch leben wollen, wenn wir alt sind oder vorübergehende Beeinträchtigungen, dauerhafte Behinderungen selbst oder bei Angehörigen haben. Wir alle wollen weiter unseren Beitrag im Arbeitsleben und Familienleben leisten können und nicht ausgeschlossen sein.

Verstanden. Und wo sollte Braille eingesetzt werden?

Überall da, wo es die Unterscheidung von Produkten erleichtert oder erst ermöglicht. Da, wo die Autonomie eines blinden Menschen ermöglicht wird, indem er Informationen erhält oder Geräte bedienen kann, ohne gezwungen zu sein jemanden zu fragen (es steht ihm natürlich trotzdem frei). Da, wo die Bildung und Wissensvermittlung erst möglich wird. Da, wo Orientierung erleichtert wird.

Untersuchungen zeigen, dass inklusives Design die Kundenreichweite um das Vierfache steigern kann

Studien, die vom Centre for Inclusive Design in Zusammenarbeit mit Adobe und Microsoft durchgeführt wurden, haben ergeben, dass Produkte und Dienstleistungen, die auf die gesamte Breite der Bedürfnisse von Menschen zugeschnitten sind, das Vierfache der Zahl der Nutzer erreichen können.

Inklusionsdenken früh in die Konzeptphase einbeziehen, verhindert Zusatzkosten

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